Sekt aus eigener Herstellung

Unsere Sekte aus Hochheim und der Lagensekt aus der Hochheimer Hölle waren schon seit Jahren bei unseren Kundinnen und Kunden sehr beliebt und wurden immer wieder schnell ausgetrunken. Häufig haben wir die schmeichelhaften Worte „Der schmeckt mir besser als ein Champa…  gehört!“

Gute Weine – Gut gerüttelt

Diesen Sektgenuss haben wir folgendermaßen produziert. Unsere für den Sektausbau ausgebauten Weine haben wir vertrauensvoll in die Hände von Uwe Schreiber vom Wein- und Sektgut Schreiber in Hochheim gegeben, der die zweite Gärung in der Flasche mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung überwachte und unsere Flaschen von Meisterhand „rüttelte“ bis sie fertig zum Degorgieren und Verkorken waren.

Den Hefesatz aus der Flaschengärung dazu zu bewegen in den Flaschenhals zu rutschen, ohne die Hefe wieder in der ganzen Flasche zu verteilen einfach „rütteln“ zu nennen ist zwar gebräuchlich, aber tatsächlich eine echte Untertreibung. Die Franzosen nennen das „Rütteln“ der Champagnerflaschen „remuage“. Das klingt weicher und einem Tanz viel ähnlicher.

Schließlich muss die Hefe der zunächst fast waagerecht im „Rüttelbrett“ liegenden Sektflasche bei der zweiten Gärung aufmerksam behandelt werden. In einer fast einer Choreografie gleichenden Abfolge von Bewegungen, Vierteldrehung links, steiler stellen, Vierteldrehung rechts, flacher stellen, wird die Hefe beherzt aber behutsam dazu gebracht ohne viel Wirbel zu machen, sich nach einer geraumen Zeit ganz unten im Flaschenhals zu sammeln. Dort bildet sie einen Hefepfropfen.

Dieser wird im nächsten Arbeitsschritt beim Degorgieren zunächst mittels eines Kältebades vereist. Anschließend wird die auf dem Kopf stehende Flasche geöffnet, indem der Kronkorken entfernt wird. Dabei entweicht der kleine Hefepfropfen vollständig und nimmt die gesamte Hefe aus der Flasche mit. Der in der Flasche zurückbleibende Sekt ist optisch klar und feinperlig beim naturbelassenen Ausbau, „brut“,  wird die mit dem vereisten Hefepfropf  entwichene Menge an Sekt, mit dem Sekt aus einer anderen Flasche aufgefüllt.

Danach wird das edle Feinschmecker-Stück verkorkt und der Korken wird mit dem typischen Drahtgestell, der Agraffe, fest mit der Flasche verbunden. Fertig. Ab jetzt ist der Sekt der in der traditionellen Methode hergestellt wurde, sofort trinkreif.

Sekte müssen nicht lange gelagert werden. Sie sind fest verschlossen, damit der in der Flasche enthaltene Druck nicht zu früh entweicht. Vom Druck im inneren der Flasche, der die feinen Perlchen erzeugt sobald er geöffnet wurde, zeugt auch der gewölbte Boden, der mehr Druck aushält als ein flacher Flaschenboden.

Sekt komplett aus eigener Herstellung

Trotz der Beliebtheit und des meisterlichen Handwerks durch Uwe Schreiber, wuchs der Wunsch nach einer eigenen Sektherstellung. Und als es klar wurde einen Nachbarkeller als Sektkeller betreiben zu können, war das Projekt 2020 geboren. Es wurden Maschinen und Geräte zum Degorgieren, vereisen, verkorken und agrafieren ausgesucht und bei einem italienischen Qualitätshersteller bestellt.

Eine der ersten Sektflaschen aus dem Hause „Im Weinegg“

Lange Wartezeiten auf Maschinen
Leider gab es pandemiebedingte Lieferschwierigkeiten beim Hersteller. Sodass wir ganze 24 Monate auf die Maschinen und Geräte warten mussten.

Die Freude war groß als wir die Maschinen endlich nutzen konnten und unsere ersten zwei komplett selbst versekteten Weine abgefüllt werden konnten.

Ein 2021er Hochheimer Sekt ‚brut‘ und eine 2021er Hochheimer Hölle ‚brut‘ stehen jetzt zum Genießen bereit. Wie immer bei den Produkten vom Weinegg stehen die wichtigsten Lese- und Abfüll-Daten auf dem Rücketikett der feinen Winzersekte die in traditioneller Methode alle drei Tage bewegt wurden.

Der feine weiße Strich auf dem Boden der Flasche ist quasi der Ritterschlag jeder einzelnen Flasche zeigt er doch die Richtung der letzten Drehung an und ist ein Beweis für die „Remuage“ per Hand.

Viel Vergnügen!